Auch im vierten Anlauf unter Boris Schommers blieb der MSV Duisburg sieglos. Immerhin: nach einem sehr schwachen Fußballspiel auf tiefem Geläuf holte der neue Trainer seinen ersten Punkt (0:0).
„Wir haben zu Null gespielt, was eine Basis ist“, sagte Thomas Pledl an alter Wirkungsstätte und ergänzte: „Wir hatten zwei große Chancen nach zwei Standards, wenn wir eine rein machen gewinnen wir. So stehen wir mit einem Punkt da. In einer anderen Situation würde ich sagen, auswärts ein Punkt ist sehr gut. So ist es gespalten. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass wieder ein kleiner Schritt nach vorne zu erkennen war.“
Wieso? „Wir haben kein Gegentor bekommen. Wir waren als Mannschaft stabiler und haben nicht mehr so viele Phasen zugelassen wie gegen Essen, in denen wir den Zugriff verloren haben. Aber natürlich hätten wir gerne drei Punkte mitgenommen.“
Es ist wahr: die Zebras verteidigten als Mannschaft entschlossen und diszipliniert, machten viele Meter. Vom unermüdlichen Chinedu Ekene im Angriff bis hin zu Sebastian Mai als Fels in der Brandung. Nichtsdestotrotz muss erwähnt werden, dass das Offensivspiel der Waldhöfer nicht nur wegen des Platzes bis auf Standardsituationen sehr limitiert war.
Trotzdem. Pledls Trainer stimmte zu: „Es ist ein kleiner Fortschritt. Denn im Vergleich zur letzten Woche haben wir einen Punkt mehr“, sagte er nüchtern.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir zu wenig Stürmertore haben
Boris Schommers
Der Mangel an spielerischen Elementen sei für Schommers auch dem Platz geschuldet gewesen. „Auch wenn wir das besser hinbekommen wollen,“ fügte er an. Noch immer gab es seit dem Trainerwechsel kein einziges selbst erzieltes Tor - das 1:1 gegen RWE war ein Eigentor. Aber das ist einfacher gesagt als getan.
Nach Philipp König und Alexander Esswein durfte im Sturm erstmals unter seiner Leitung Benjamin Girth in der Liga von Beginn an ran. Das Training und der Matchplan hätten den Ausschlag gegeben. Wie schon in der Schlussphase gegen RWE agierte der 31-Jährige zwar bemüht, aber glücklos. In der 37. Minute kam er relativ frei vor dem Tor zum Abschluss, traf aber den Ball nicht richtig.
„Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir zu wenig Stürmertore haben“, gestand Schommers. Genauer gesagt kein einziges. Und das führt zu einem Teufelskreis. „Das Selbstbewusstsein fehlt natürlich. Das nagt an dir. Das zieht sich bei uns“, erklärte Jonas Michelbrink, der auf der Zehn viel versuchte aber kaum zur Entfaltung kam. „Eigentlich nehmen wir uns für jedes Spiel Abläufe vor, wir trainieren sie auch. Aber irgendwie sind wir vorne etwas vom Pech verfolgt, es klappt nicht."
Bleibt nur „weiter arbeiten“, wie Pledl sagte. „Ich glaube, dass wir die Punkte holen können und die Situation bis zum Winter anders aussieht.“